Ein Energieunternehmen in Österreich erstattet über 300.000 Kunden Geld zurück

UTKAN NACHRICHTEN (Wien) – Im Mai 2022 erhöhte die Verbund AG in Österreich die Strompreise für mehr als 320.000 Kunden. Diese Erhöhung basierte auf einer Klausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die auf dem Österreichischen Strompreisindex beruhte, welcher anhand von Börsenpreisen berechnet wird. Verbund AG hatte ihre Preise an diesen Börsenindex gekoppelt, erzeugt aber einen Großteil ihres Stroms aus Wasserkraftwerken. Das Unternehmen hatte zudem versprochen: „100 % Strom aus österreichischer Wasserkraft“.

Rückerstattung für über 300.000 Kunden der Verbund Energie AG in Österreich
Nun erhalten rund 320.000 Kunden der Verbund AG eine Rückerstattung. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat im Auftrag des Sozialministeriums Klage gegen die Verbund AG eingereicht und eine Einigung mit dem Stromanbieter über die Rückerstattung erzielt. Betroffene Kunden können sich ab sofort kostenlos beim VKI registrieren.

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Preiserhöhung als unrechtmäßig eingestuft
Laut Sozialministerium war die Preiserhöhung für die Verbraucher unerwartet, da sie nicht mit der von der Verbund AG angebotenen Versorgungsstrategie übereinstimmte. Zudem hatte die Verbund AG für die Preiserhöhung einen rückwirkenden Indexwert verwendet, was unmittelbar nach Vertragsabschluss zu erheblichen Preiserhöhungen führte. Diese Praxis hatte nachteilige Folgen für die Verbraucher.

Daher reichte der VKI im Auftrag des Sozialministeriums eine Sammelklage ein. Das Handelsgericht Wien erklärte die betreffende Klausel in erster Instanz für ungültig, und dieses Urteil wurde im Februar 2023 vom Oberlandesgericht Wien bestätigt. Nach Verhandlungen trat das Urteil des Oberlandesgerichts im August 2024 in Kraft, wodurch die rechtliche Grundlage für die Tarifsteigerung entfiel und Rückzahlungen beschlossen wurden.

„Unternehmen können nicht A versprechen und B tun. Verbraucher dürfen nicht Spielball der Energieversorger sein, sondern gehören ins Zentrum des Strom- und Gasmarktes. Ich freue mich, dass wir nach zwei erfolgreichen Gerichtsurteilen eine Lösung zugunsten der Verbraucher gefunden haben. Verbraucherschutz dient dazu, solchen Praktiken entschlossen entgegenzutreten.“ – Bundesminister Johannes Rauch

Registrierung auf der VKI-Website für die Sammelklage erforderlich
Die Rückerstattung wird auf Basis der betreffenden Preiserhöhung und dem spezifischen Verbrauch jeder Haushalte berechnet. Die Kunden erhalten die Differenz zwischen dem alten Strompreis vor Mai 2022 und dem erhöhten Preis in einer Gesamtsumme zurück. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 3.300 kWh erhält etwa 90 Euro zurück. Auch ehemalige Kunden der Verbund AG haben Anspruch auf die Rückzahlung.

Um die Rückerstattung zu erhalten, ist eine Registrierung für die VKI-Sammelklage erforderlich. Die Anmeldung kann vom 2. September bis 11. November 2024 kostenlos über die VKI-Website unter www.verbraucherrecht.at/verbund-aktion2024 erfolgen. Die Verbund AG wird in den kommenden Tagen Kunden mit Rückerstattungsanspruch per E-Mail oder Brief informieren.