In Italien bis zu 1.188 Euro Strafe für das Wegwerfen von Zigarettenkippen oder Taschentüchern aus dem Auto
Italien hat im Rahmen des Kampfes gegen Umweltverschmutzung eine neue Regelung in Kraft gesetzt, die die Strafen für das Wegwerfen von Müll aus Fahrzeugen auf Rekordniveau anhebt. Das am 9. August in Kraft getretene Gesetzesdekret 116/2025 sieht harte Strafen für jede Art von Abfall vor, der auf die Straße geworfen wird.
Müll aus dem Auto zu werfen wird in Italien deutlich teurer: Strafen bis zu 18.000 Euro!
Mit der neuen Regelung kann bereits das Wegwerfen einer Zigarettenkippe oder eines Taschentuchs – egal ob während der Fahrt oder im Stand – mit einer Geldbuße von bis zu 1.188 Euro geahndet werden. Deutlich höher fallen die Strafen bei größeren Abfällen aus: Wer Dosen, Flaschen oder Müllsäcke aus dem Auto wirft, muss mit Geldbußen zwischen 1.500 und 18.000 Euro rechnen. In solchen Fällen wird zudem die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Nicht nur Geldbußen
Je nach Art des Abfalls und dem Ort, an dem er entsorgt wird, können die Strafen noch schwerer ausfallen. Besonders empfindlich reagiert das Gesetz auf das Wegwerfen von Abfällen in Naturschutzgebieten, Flüssen oder bereits verschmutzten Zonen: Hier drohen Festnahmen innerhalb von 48 Stunden und Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu fünfeinhalb Jahren, in erschwerenden Fällen sogar bis zu sieben Jahren.
Kameraaufzeichnung reicht aus
Eine der wichtigsten Änderungen: Die Polizei muss das Fahrzeug nicht mehr auf frischer Tat anhalten. Eine Aufnahme des Kennzeichens durch kommunale, Autobahn- oder private Überwachungskameras reicht aus, um die Strafe an den Fahrzeughalter zuzustellen.
Bei der Entsorgung gefährlicher Abfälle beginnen die Strafen bei einem Jahr Haft und können in erschwerenden Fällen bis zu sechs Jahre betragen. Zusätzlich drohen Nebenstrafen wie der Entzug der Fahrerlaubnis für bis zu sechs Monate oder die Beschlagnahmung des Fahrzeugs, sofern es einem Unternehmen gehört.
Die Entscheidung Italiens wird von Umweltschützern begrüßt, während Kritiker die Strafen als überzogen und „Abzocke“ bezeichnen.