60 Jahre Gastarbeiterabkommen in Österreich: Vizebürgermeister von Wien, Wiederkehr, ehrt die Erfolge der “Gastarbeiter”

UTKAN HABER (Wien) – Anlässlich des 60. Jahrestages der Gastarbeiterabkommen, die 1964 mit der Türkei (und anschließend 1966 mit Jugoslawien) geschlossen wurden, veranstaltete die Abteilung für Integration und Diversität der Stadt Wien eine Konferenz mit dem Titel „60 Jahre Migration: Gestern. Heute. Zukunft“. Die Veranstaltung fand im Albert-Schweitzer-Haus im 9. Bezirk statt.

Ehrung einer Generation

Die Konferenz begann mit Präsentationen von Experten wie Katharina Zahradnik-Stanzel (Stadt Wien – Integration und Diversität), Vedran Dzihic (Senior Researcher am Österreichischen Institut für Internationale Politik und Dozent an der Universität Wien) und Cengiz Günay (Direktor am Österreichischen Institut für Internationale Politik und Dozent an der Universität Wien).

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Panel über Bildung und Arbeitsmarkt

Im zweiten Teil der Konferenz nahm Vizebürgermeister und Integrationsratsvorsitzender Christoph Wiederkehr an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Bildung und Arbeitsmarkt in Wien: Herausforderungen und Chancen in einer vielfältigen Stadtgesellschaft“ teil. Wiederkehr betonte, dass die Anerkennung der „Gastarbeiter“-Generation nicht nur ein Blick in die Vergangenheit sei, sondern auch ein Versprechen für die Zukunft. „Die letzten 60 Jahre zeigen, dass verantwortungsvoll gemanagte Migration eine Quelle des Wohlstands und der Vielfalt ist. Wer dies in Frage stellt, gefährdet unseren Fortschritt und Wohlstand“, sagte Wiederkehr.

Beiträge der Gastarbeiter

Theodora Manolakos, Leiterin der Abteilung für Integration und Diversität, betonte die Beiträge der „Gastarbeiter“-Generation und sagte: „Es ist wichtig, sich an diese erste große Arbeitsmigration der Zweiten Republik zu erinnern – nicht nur, um ihre Beiträge zum wirtschaftlichen Wachstum und zum heutigen Wohlstand zu würdigen, sondern auch, weil eine gut funktionierende Migrations- und Integrationspolitik aus diesen Erfahrungen erfolgreiche Maßnahmen entwickeln kann.“

Sozialer Aufstieg durch Integration

Die im Rahmen der Gastarbeiterabkommen gekommenen Migranten arbeiteten in Berufen, die keine hohe Ausbildung erforderten – in Fabriken, auf dem Bau, in der Textilindustrie und als Geschirrspüler. Heute sind die Kinder dieser ersten Generation in allen Bereichen Österreichs vertreten – in der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Kultur sowie in Politik und Verwaltung. Die Bildungsdaten des Wiener Integrations- und Diversitätsmonitors zeigen, dass Integration Zeit braucht, aber ein Bildungsaufstieg möglich ist.

Migration als Teil der Erfolgsgeschichte Österreichs

Vedran Dzihic und Cengiz Günay betonten, dass die Integration in Wien eine Erfolgsgeschichte ist und plädierten für ein modernes Migrations- und Integrationsgesetz. Dzihic sagte: „Migration ist Teil der Erfolgsgeschichte Österreichs. Es ist unmöglich, sich Österreich auch nur einen Tag ohne Migranten vorzustellen – alles würde stillstehen.“

Cengiz Günay fügte hinzu: „Vielfalt ist eine wichtige Ressource. Wir müssen diese Ressource anerkennen und nutzen. Dafür müssen öffentliche Institutionen, Organisationen und die Gesellschaft vorbereitet sein. Wir müssen eine Anerkennungskultur schaffen, die die Beiträge der Migranten zur Wirtschaft, Kultur, zum Sozialsystem und zum gesellschaftlichen Leben würdigt.“

Zusammenfassung:

Vizebürgermeister von Wien, Christoph Wiederkehr, ehrte anlässlich des 60. Jahrestages des Gastarbeiterabkommens mit der Türkei die Erfolge der „Gastarbeiter“-Generation. Wiederkehr betonte die großen Beiträge dieser Generation zur wirtschaftlichen und sozialen Struktur Wiens. Die Veranstaltung thematisierte die Beiträge der Migration und Integration zum Wohlstand Österreichs und die Lehren für die Zukunft.