Erdoğan und Orbán erklärten in Istanbul: Die Türkei sichert den Energie-Korridor Ungarns

Erdoğan und Orbán erklärten in Istanbul: Die Türkei sichert den Energie-Korridor Ungarns

Nach ihrem Treffen in Istanbul gaben der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán auf einer gemeinsamen Pressekonferenz wichtige Erklärungen ab. Die live vom Sender M1 übertragene Pressekonferenz machte deutlich, dass zwischen den beiden Ländern neue Abkommen insbesondere in den Bereichen Energie, Rüstungsindustrie, Handel und Sicherheit geschlossen wurden.

Präsident Erdoğan erinnerte zu Beginn seiner Rede daran, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und Ungarn kürzlich auf die Ebene einer „strategischen Partnerschaft“ angehoben wurden. Er verwies zudem auf das im vergangenen Jahr begangene 100-jährige Jubiläum des türkisch-ungarischen Freundschaftsvertrages und betonte die erfolgreiche Zusammenarbeit in vielen Bereichen.

Erdoğan kündigte an, dass ein neues Abkommen im Bereich Verteidigungsindustrie und nationale Sicherheit unterzeichnet worden sei. Zudem habe der neu eingerichtete bilaterale Konsultationsmechanismus bereits seine erste Sitzung abgehalten. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern habe nahezu 6 Milliarden US-Dollar erreicht, das Ziel liege jedoch bei 10 Milliarden US-Dollar.

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Auch im Bereich der Energieübertragung seien wichtige Entscheidungen getroffen worden. Darüber hinaus seien der Ukraine-Krieg sowie globale Konflikte thematisiert worden. Erdoğan unterstrich erneut das EU-Beitrittsziel der Türkei und erklärte, dass man in diesem Prozess auf die Unterstützung Ungarns setze. Anschließend übergab er das Wort an Ministerpräsident Orbán.


Orbán: Die Türkei sichert die für Ungarn lebenswichtige Energie-Route

Ministerpräsident Orbán erklärte zu Beginn seiner Rede, dass der Ort des Treffens für ihn eine besondere Bedeutung habe. Er erinnerte daran, dass er sich bereits 32 Mal mit Präsident Erdoğan getroffen habe und hob die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen beiden Ländern hervor.

Ungarn liege zwar geografisch im Westen, pflege jedoch auch starke kulturelle Verbindungen zum Osten, betonte Orbán. Die Beziehungen zur türkischen Welt hätten sich insbesondere seit 2010 deutlich intensiviert. Die türkisch-ungarische Zusammenarbeit bezeichnete er als „Flaggschiff der Beziehungen zwischen der Türkei und dem Westen“.

Orbán würdigte außerdem die Vermittlungsbemühungen Erdoğans im Ukraine-Krieg und erklärte, dass die Friedensinitiativen beider Länder künftig koordiniert fortgesetzt würden. Zudem dankte er der Türkei für ihre Unterstützung bei der Eindämmung der irregulären Migration.


Energiesicherheit im Fokus: Gaslieferungen über die Türkei gesichert

Die wichtigste Botschaft Orbáns im Energiebereich lautete:

„Durch unsere Vereinbarung mit der Türkei wurde die für Ungarns Energieimporte lebenswichtige Route gesichert.“

Orbán erinnerte daran, dass Ungarn zuvor bereits mit den USA und Russland Energieabkommen geschlossen und dadurch Sanktionsausnahmen erreicht habe. Nun sichere auch die Türkei den Energiefluss über Untersee- und Transitpipelines ab.

„Allein in diesem Jahr wurden 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas über die Türkei nach Ungarn transportiert“, erklärte Orbán und unterstrich damit die strategische Bedeutung der Energiezusammenarbeit. Mit Blick auf den Nord-Stream-Fall betonte er, wie wichtig der Schutz solcher Energieinfrastrukturen sei.


Weitere Vertiefung der Beziehungen angekündigt

Zum Abschluss seiner Rede erklärte Orbán, dass man große Hoffnungen in die weitere Zusammenarbeit mit der Türkei in den Bereichen:

  • Politik

  • Wirtschaft

  • Energie

  • Verteidigungsindustrie

setze. Er dankte Präsident Erdoğan ausdrücklich für die enge Kooperation.

Mit den Worten „Gott schütze die Türkei“ beendete Orbán seine Ansprache.

Yayınlama: 08.12.2025